"UNSER VESTT WOLFSEKK"
"Unser vestt Wolfsekk", so wird die Burg zum ersten Mal im Kaufvertrag von 1367 genannt. Mitten im Ort thront sie auf ihrem Felsen. Mit dem trutzigen Wohnbau, dem halbrunden Mauerturm und der hohen Umfassungsmauer des Burghofs gibt sie noch heute ein anschauliches Bild einer kleinen Adelsburg aus dem späten Mittelalter.
Die Burg war fast vollständig mit einer zweiten, turmbewehrten Mauer umgeben. Trotz Verluste und Überbauung ist auch sie noch deutlich zu erkennen.
Südlich der Burg befindet sich auf einem Absatz des Burgfelsens die Burgkapelle. Sie diente gleichzeitig den Dorfbewohnern als Kirche.
Dieser in seltener Vollständigkeit bewahrter Bestand, macht die Burg Wolfsegg zu einer der am besten erhaltenen Burganlagen der Region.
In den Räumen des Wohnbaus befindet sich das 2019 völlig neugestaltete Burgmuseum. Das Leben auf einer mittelalterlichen Burg soll hier am authentischen Ort noch stärker als bisher erfahrbar werden. Der Burghof wird im Sommer für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Und ein neu angelegter Rundweg mit Infotafeln zur Burg und zum Burgfelsen machen einen Besuch auch außerhalb der Öffnungszeiten lohnenswert.
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Weitere Infos zur Burg finden Sie hier: Burg & Geschichte
Alle Fotos in Vollbild finden Sie in unserer Galerie. Weitere Infos zur Burganlage, zur Baugeschichte und zur Burghöhle finden Sie auf unserer Unterseite Details & Recherche.
MEILENSTEINE
Erbaut wird die Burg Anfang des 14. Jahrhunderts von den Wolf von Schönleiten. Unter den Herren von Laaber erlebt sie im 15. Jahrhundert eine Blütezeit, ehe sie schon im darauffolgenden Jahrhundert zur Bedeutungslosigkeit herabsinkt. Die Baumaßnahmen beschränken sich jetzt darauf, die Burg als Verwaltungssitz weiter nutzen zu können. Ein weiterer Ausbau findet nicht mehr statt. 1933 kauft Georg Rauchenberger die mittlerweile baufällige Burg und beginnt behutsam der Instandsetzung. Seit 1973 sorgt das Kuratorium Burg Wolfsegg e. V. ehrenamtlich für den Erhalt der Burg, den Museumsbetrieb und die Durchführung des Wolfsegger Burgsommers.
Noch weitere bemerkenswerte Begebenheit aus 700 Jahren Burggeschichte erfahren Sie, indem Sie mit der Maus über die Meilensteine fahren:
2019
Das Burgmuseum der bereits 1989 generalsanierten Burg wird modernisiert und neugestaltet.
1973
Georg Rauchenberger stirbt und hinterlässt die Burg dem drei Jahre zuvor gegründetem Kuratorium Burg Wolfsegg e.V.
1933
Georg Rauchenberger kauft die Burg, rettet sie vor dem Verfall und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich.
1886
Die Oberndorfer schenken die z.T. verfallene Burg der Gemeinde Wolfsegg, die sie bedürftigen Familien als Wohnungen bereit stellt.
1616
Das Geschlecht der Thumer stirbt aus und die Burg wechselt merfach den Besitzer: Götzengrien (1619), Silbermann (1722), von Oberndorf (1725)
1560
Der Regensburger Patrizier Hans III. Thumer übernimmt
die Burg vom hochverschuldeten Oswald von Eck und wird neuer Besitzer.
1533
Großgrundbesitzer Leonhard von Eck, berühmter Rat Herzogs Wilhelm IV., übernimmt die Burg.
1475
Das Geschlecht der Laberer stirbt mit Hadamar VII aus,
und die Blütezeit der Burg Wolfsegg endet.
1367
Ulrich von Laber und sein Vetter Hadamar IV. kaufen die Burg. Mit "unser vestt Wolfsekk" erste namentliche Erwähnung
im Kaufvertrag.
1351
Erste Nennung eines Wolf von Wolfsegg (ohne Vornamen).
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1278
Der älteste in der Burg verbaute Holzbalken wird gefällt.
BURG & NATUR
Der Burgfelsen und die Burganlage selbst bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Angefangen von Fledermäusen, die im Dachgebälk und in der Burghöhle Quartier bezogen haben, bis hin zu wärmliebenden Dickblattgewächsen, die mit den fast schon mediterranen Bedingungen der Kapellenterrasse gut zurechtkommen.
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Weitere Infos zum Biotop Burgfelsen finden Sie hier: Burg & Natur
Zu den größten Besonderheiten der Burg Wolfsegg zählt jedoch sicherlich das ausgedehnte Höhlensystem im Burgfelsen. Wie neben der Kapelle noch erkennbar, durchziehen mehrere Spalten den Fels. Durch Auswaschung hat sich aus ihnen im Lauf der Jahrtausende die Burghöhle gebildet. Mit einer Flächenausdehnung von 140 x 130 m und einer Länge von insgesamt 520 m zählt sie zu einem der wenigen Großhöhlensysteme der Oberpfalz und der Frankenalb. Aus Geotop- und Naturschutzgründen, aber auch wegen der Gefährlichkeit der Befahrung, ist die Burghöhle für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Um dennoch einen Eindruck zu ermöglichen, ist der Forschungsgeschichte und der Dokumentation der Höhle im Burgmuseum ein eigener Ausstellungsbereich gewidmet. In der näheren Umgebung gibt es zwei touristisch erschlossene Tropfsteinhöhlen, das Schulerloch bei Essing und die König-Otto-Tropfsteinhöhle bei Velburg. Beide Höhlen lohnen immer einen Besuch.
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Weitere Infos zur Burghöhle finden Sie hier: Burg & Unterirdisches
DIE WEISSE FRAU
Einen weit überregionalen Bekanntheitsgrad verdankt die Burg den Geschichten um die Weiße Frau von Wolfsegg. Obwohl die Echtheit der Erzählung um die Burgherrin, die von ihrem Ehemann erst zu einer Buhlerei angestiftet wird und dann seiner Eifersucht zum Opfer fällt, zunehmend hinterfragt wird, ist die Weiße Frau mittlerweile schier untrennbar mit der Burg verbunden.
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Weitere Infos zur Weißen Frau finden Sie hier: Burg & Übersinnliches
KONTAKT
Kuratorium Burg Wolfsegg e.V.
Burggasse 7
93195 Wolfsegg
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Telefon: 09409/1660
Email: info@burg-wolfsegg.de
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